Auch die ganz kleinen Gärtner können beim ökologischen Selbsternteprojekt "Gartenglück" in Hochkirchen zur Schaufel greifen.

Quer durch Köln

Noch ist es ein zartes Pflänzchen 

VON STEFANIE PIONKE, 18.05.05, 14:07h

Hobbygärtner aus ganz Köln übernehmen Verantwortung für junges Gemüse: Mit einem Übergabe-Fest startete die Saison im ökologischen Selbsternteprojekt „Gartenglück“ in Rondorf.

Rondorf / Hochkirchen - „Meine Schwiegertochter hat mich ganz begeistert angerufen: »Wir haben Gartenglück!«, hat sie gesagt. Damals wusste ich gar nicht, was das heißt“, erinnert sich Christa John. Heute ist sie schlauer: Schließlich hat sie beim Übergabe-Fest des ökologischen Selbsternteprojekts „Gartenglück“ gemeinsam mit ihrer Schwiegertochter Elisabeth die himmelblaue Urkunde mit dem blühenden Dillbusch entgegen genommen. Das liebevoll gestaltete Dokument überträgt der Rondorfer Familie die Verantwortung für gut 30 Gemüsesorten in einer 43 Quadratmeter-Parzelle - auch der siebenjährige David und die zwölfjährige Johanna sollen bei der Ernte mit anfassen.

Neben den Johns kümmern sich Hobbygärtner aus ganz Köln um rund 40 Gemüseparzellen auf dem Gartenglück-Grundstück in Hochkirchen. So zum Beispiel Christian Wiens und David Jeggle aus Ehrenfeld. „Der David ist so ein Öko-Freak, was die Ernährung angeht. Daher habe ich ihm die Parzelle geschenkt“, erzählt Wiens. Was den Gemüseanbau angeht, sind die beiden Anfänger: „Wir sind gespannt, wie es wird.“ Auf dem Acker sprießen schon die Vorboten des Gartenglücks: Kleine grüne Blättchen lassen vermuten, was hier bald gedeihen wird: 30 Salat- und Gemüsesorten. Überall stecken kleine Fähnchen in der Erde. Sie zeigen den angehenden Ökobauern, wo sie ihren Gemüsegärten finden. „Viele Familien mit Kindern, aber auch junge Pärchen, Studenten und eine Hausgemeinschaft aus der Südstadt haben sich eine Parzelle gemietet“, erzählt Katrin Ivanov-Below, gemeinsam mit ihrem Mann Evgeny Projektleiterin von „Gartenglück“. Zur Zeit ist etwa ein Drittel der 30 geplanten Gemüsesorten gepflanzt: „Mitte Juni wird es die erste Ernte geben“, erzählt die junge Öko-Landwirtin.

Das Gartenglück-Team steht den ambitionierten Gemüsebauern helfend zur Seite: Zweimal pro Woche bieten sie eine Sprechstunde an, außerdem beackert das junge Paar gemeinsam die „Gartenglück“-Parzelle, die als Muster dient. Natürlich haben die Hobby-Gemüsebauer auch Gestaltungsfreiheit: Zwei Streifen in ihrem ökologischen Gemüsegarten können sie nach eigenem Gusto bepflanzen. Für die Verwertung von Gemüseabfällen wird gleich vor Ort gesorgt - durch die Minischweine „Willi Wurst“ und „Frida Frikadelle“ im Gartenglück-Streichelzoo.

(KStA)

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